Leopold Mozart wuchs im Augsburger Domviertel auf, sein Vater war Buchbindermeister. Für einen Handwerkerssohn eher unüblich, ging Leopold auf das Jesuitenkolleg St. Salvator (das Gebäude beherbergt bis heute den herrlichen Kleinen Goldenen Saal), wo er eine umfassende humanistische, naturwissenschaftliche, sprachliche und musische Bildung bekam. Hier wurden die Grundlagen für sein gesamtes Leben gelegt. Leopold zog fürs Studium nach Salzburg, wurde dort zunächst Kammerdiener und später Hofmusiker im Dienste des Fürsterzbischofs. Neben der Musik galt Leopolds Interesse auch sämtlichen anderen Aspekten des Lebens: Philosophie, Kunst, Erfindungen, Kleidung, Essen, Naturphänomenen, Sprachen, Menschen und verschiedenen Kulturen. Das wird in seinen unzähligen Briefen deutlich, die ein einzigartiges Bild seiner Zeit vermitteln.
Sein Versuch einer gründlichen Violinschule ist nicht nur ein geniales Lehrbuch, sondern bietet ein komplettes Musikkompendium der Zeit. Die Violinschule, die Leopold in Augsburg drucken ließ, ist auch Ausdruck seiner großen musikpädagogischen Fähigkeiten, die er nicht nur seinen eigenen Kindern zugutekommen ließ. Man muss sich fragen, was aus Wolfgang geworden wäre, wenn er einen anderen Vater ohne dessen einzigartige Fähigkeiten und Interessen gehabt hätte? Ein guter Musiker bestimmt, aber dieses Wunderkind? Sicher nicht. Es lohnt sich allemal, den ganzen Leopold Mozart kennenzulernen und nicht nur den Vater von Wolfgang Amadeus. Leopold ist eine eigenständige Persönlichkeit, die zwar untrennbar mit seinem Sohn verbunden bleiben wird, aber dennoch viel mehr zu bieten hat.
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